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DBV-OSI II

Im Unterschied zu den meisten anderen europäischen Projekten, die aus EU-Mitteln bezahlt werden, ist DBV-OSI II ein mit Bundesmitteln gefördertes Projekt. Es steht für die offene Kommunikation zwischen den Fachinformations- und Bibliothekssystemen in Deutschland. Diese werden zu einem übergreifenden System vernetzt, wobei eine Verknüpfung von Literaturrecherche, -nachweis und -bestellung, sowie die Online-Übernahme von Fremdkatalogisaten ohne Systemwechsel möglich wird.

DBV-OSI II steht für: Deutscher Bibliothekenverbund - Open Systems Interconnection und ist - nach einer Vorstudie - das zweite Projekt gleichen Namens. Die Projektpartner sind:

  1. Die Deutsche Bibliothek (Federführung); Firma Danet (Technisches Projektmanagement)
  2. Fachinformationszentrum Karlsruhe (FIZ)
  3. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)
  4. Deutsches Bibliotheksinstitut (DBI)
  5. Bibliotheksverbund Bayern (BVB)
  6. Göttinger Bibliotheksverbund (GBV)
  7. PICA Centrum voor Bibliotheekautomatisering (niederländische Firma, die ihr Know-How bei der Automatisierung der Bibliotheksdaten sowie der Implementierung von Standards wie ILLgif oder SR einbringt)
  8. Südwestdeutscher Bibliotheksverbund (SWB)

Eine schematische Übersicht des DBV-OSI-II Verbundes zeigt Abbildung 1.

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Abbildung 1: Schema des DBV-OSI-II Verbundes

Bisher sind die Bibliotheksverbundsysteme weder untereinander noch mit den Fachinformationszentren verbunden. Somit stehen den Benutzern der Fachinformationssysteme zwar Informationen aus umfangreichen Datenbanken zur Verfügung, der Standortnachweis ist jedoch nur mit Hilfe der bibliographischen Datenbanken der Bibliothekssysteme möglich. Deshalb müssen die Benutzer der wissenschaftlichen Bibliotheken in verschiedenen Datenbanksystemen recherchieren, verschiedene Retrievalsprachen beherrschen und Suchanfragen mehrfach eingeben.

Durch DBV-OSI II wird es möglich, aus dem eigenen System auf die Datenbanken der vernetzten Systeme zuzugreifen, so als wären sie Teil des vertrauten eigenen Systems. In der Praxis ergeben sich damit folgende Möglichkeiten:

Das Projekt basiert auf dem Z39.50 Protokoll und verwendet eine Teilmenge der Z39.50-1995 Dienste. Das API unterstützt sowohl TCP/IP als auch ISODEgif. Damit soll die Kommunikationsfähigkeit mit anderen Systemen sichergestellt werden. Als Kommunikationsnetz kann sowohl das Internet als auch das WIN X.25-Netz benutzt werden. Bei der Implementierung wurde großer Wert auf bestmögliche Portabilität und Wiederverwendbarkeit der Software gelegt, so daß sie auch im nachfolgend vorgestellten ONE-Projekt verwendet wird.

Stand des Projektes (April 1997)

Die erste Projektphase `Information Retrieval' ist abgeschlossen und seit Januar 1997 in den Routinebetrieb übergegangen. Parallel dazu begann Anfang 1996 die zweite Projektphase `Dokumentbestellung und -lieferung', welche die Möglichkeit der Online-Bestellung von Dokumenten mittels der Recherchedaten zum Ziel hat. Die Lieferbibliotheken werden die Dokumentkopien elektronisch liefern. Dafür wird ein sogenanntes DOD-Systemgif entwickelt, das auch in den Lieferbibliotheken der Bund-Länder-Initiative SUBITOgif zum Einsatz kommen wird.

Software und Zugang

Die DBV-OSI Software ist FreeWare und kann über ftpgif bezogen werden. In einem beigelegten README wird über die Nutzungskonditionen informiert. Außerdem ist unter der gleichen Adresse umfangreiche Dokumentation im Postscript-Format erhältlich.

Der Zugang zum DBV-OSI Verbund ist, neben dem Zugang über die angeschlossenen Institute, auch über ein WEB-Z39.50 Gatewaygif realisiert. Damit ist es möglich, mit jedem PC der über einen Zugang zum WWW verfügt, mittels Browser auf den Bibliothekenverbund zuzugreifen. Das Gateway bietet derzeit jedoch nur den Zugriff auf kostenfreie Datenbanken, wie zB. Zeitschriftendatenbank, Verbundkatalog, Niederländischer Zentralkatalog.


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Timo Boehme
Tue Jun 3 21:30:30 MET DST 1997