Z39.50 und das World Wide Web können voneinander profitieren. Auf der einen Seite bietet das WWW die Grundlage für die Vernetzung der einzelnen mittels Z39.50 verbundenen Systeme und ermöglicht den Zugriff darauf über die am Web angeschlossenen Computer, auf der anderen Seite bietet Z39.50 die Möglichkeit, die im WWW vorliegenden Ressourcen bei Anfragen strukturiert zum Client zu senden, wodurch eine Weiterverarbeitung möglich wird. Die letztgenannte Anwendung wird derzeit jedoch fast nicht verwendet (z.B. Suchmaschinen) und bedarf der Entwicklung von entsprechenden Z39.50 Client Anwendungen.
Der andere Fall (Zugriff auf Bibliothekssysteme über das Web) entwickelt
sich mit der zunehmenden Vernetzung von Datenbanksystemen. Dabei erfolgt
der Zugriff normalerweise über einen Browser. Dieser kann entweder
das Z39.50 Protokoll direkt unterstützen oder greift über ein Gateway
auf die Daten zu. Die letzte Methode (HTTP-Z39.50 Gateway) wird bei
vielen Systemen verwendet, wie beispielsweise von der Library of Congress. Diese haben jedoch den Nachteil, daß sie nur einen kleinen Teil
der Möglichkeiten des Z39.50 Protokolls unterstützen und zumeist die
Verbindung nach einer Suchanfrage wieder beendet wird.
Die direkte Unterstützung kann z.B. durch sogenannte Plug-Ins
erreicht werden. Für diese Zugriffsart wurden zwei URL´s definiert,
eine Z39.50 Retrieval-URL und eine Z39.50 Session-URL
. Die Retrieval-URL erlaubt nur die Formulierung einer durch den URL
vorgegebenen Anfrage. Im Gegensatz dazu bietet die Session-URL die
gesamte Funktionalität eines Z39.50-Client. Eine aktuelle Zusammenstellung
von verfügbaren Z39.50-Clients findet sich in [8].