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Die ZIG ist inzwischen dabei, Version 4 des Z39.50 Standards zu entwickeln.
Da die Version 3 bereits die meisten relevanten Funktionen für die
Suche in bibliographischen Beständen beinhaltet, beziehen sich viele
Erweiterungen auf Spezialgebiete des IR. Nachfolgend werden einige
der wichtigsten Entwicklungen vorgestellt.
Neben den schon von Version 3 bekannten Query-Typen befinden sich
zwei weitere in Entwicklung.
Dieser Typ wurde schon in Version 3 vorgesehen, jedoch noch nicht
näher spezifiziert. Er soll die Ranking-Technologien großer kommerzieller
Informationsanbieter unterstützen. Folgende Funktionen sind darin
enthalten:
- Results Ranking: der Client informiert den Server über die
gewünschte Art des Rankings
- User/client hints: der Client markiert die Komponenten der
Query, die besonders signifikant für den Nutzer sind mittels
- Gewichtung von Termen und Operatoren
- Ranking-Operatoren
- Optionen zur Anpassung der Query
- Relevance Feedback: der Client beeinflußt den Suchprozeß,
indem gefundene Records als relevant oder uninteressant markiert werden
- Restriction of search scope: der Client kann die Menge der
Records, die für den Ranking-Prozeß genutzt werden, einschränken
- Iterative Query Reformulation: der Client kann vom Server
eine Expansion der Query (z.B. mittels Thesaurus oder morphologischer
Regeln) anfordern um sie den Anforderungen anpassen zu können
- Precision vs. Recall control
Von der University of Queensland kommt der Vorschlag, SQL-Datenbanken
durch Z39.50 direkt zu unterstützen. Der unter dem Namen ,,Z39.50/SQL+``
eingereichte Vorschlag soll die Vorteile von Z39.50 und SQL verbinden:
eine zustandsbasierte Kommunikationsumgebung mit der Flexibilität
und Mächtigkeit von SQL einschließlich Abfragen über mehrere Tabellen
mit der Unterstützung von kartesischem Produkt, Vereinigung, Schnittmenge,
Joins usw.
Die dafür notwendigen Veränderungen an Z39.50 betreffen:
- ein neuer Query-Typ basierend auf SQL3
- Erweiterungen der Explain-Syntax
- zwei neue Record-Syntaxen (SQL-RS zur Unterstützung von SQL3 Datentypen
und ERR-RS)
Durch diese Erweiterung wird es möglich, innerhalb einer PDU weitere
PDU´s einzubetten. Es lassen sich jedoch nicht alle PDU´s miteinander
kombinieren. Sinnvolle Anwendungen dieser Funktion zeigen folgende
Beispiele:
- Sort innerhalb von Search: der Server kann damit entscheiden,
ob ein Sortieren der Ergebnismenge möglich sein wird und im negativen
Fall die Suche überhaupt nicht ausführen
- Present und Delete innerhalb von Search: der
Server braucht die Ergebnismenge nicht für spätere Anfragen zu verwalten
- Close (mit vorangestellten weiteren PDU´s) innerhalb von Init:
kann zur Simulation einer verbindungslosen Transaktion verwendet werden
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Timo Boehme
Tue Jun 3 21:30:30 MET DST 1997