9 Replizierte Datenbanken
9.5 Katastrophen-Recovery
Die Unterstützung einer hohen Verfügbarkeit verlangt eine schnelle Recovery von Transaktionsfehlern, Rechner- oder Externspeicherausfällen. Zentralisierte DBS bieten höchstens eine schnelle Behandlung von Transaktionsfehlern sowie Externspeicherfehlern (z.B. über Spiegelplatten). Rechnerausfälle (sowie Kommunikationsfehler) können i.d.R. am schnellsten durch lokal verteilte Mehrrechner-DBS behandelt werden. Diese Ansätze unterstützen jedoch keine effektive Recovery von "Katastrophen", worunter man die vollständige Zerstörung eines Rechenzentrums z.B. aufgrund eines Erdbebens oder eines Terroranschlags versteht. In diesem Fall sind nämlich i.a. neben den Rechnern auch sämtliche Externspeicher mit der Datenbank sowie den Log-Dateien und Archivkopien zerstört. Der traditionelle Recovery-Ansatz für einen solchen Fall besteht darin, die Archivkopien auf Magnetbändern an einem geographisch weit entfernten Ort vom Rechenzentrum aufzubewahren [GA87]. Im Katastrophenfall wird die Verarbeitung auf der letzten Archivkopie an einem anderen Rechenzentrum fortgesetzt. Dieser Ansatz ist für OLTP-Anwendungen (z.B. zur Flugreservierung oder in Banken) vielfach inakzeptabel, da sämtliche Transaktionen seit Erstellung der letzten Archivkopie verloren sind und es i.a. zu lange dauert, bis die Archivkopie installiert ist und die Verarbeitung fortgesetzt werden kann. Ferner entstehen große Verzögerungen im Kommunikationsnetz, bis sämtliche Terminals mit dem neuen Verarbeitungssystem verbunden sind [GA87].
- 9.5.1 - Systemstruktur
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- 9.5.2 - Commit-Behandlung
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