14.6 Optimistische Synchronisation
14.6.2 Verteilte Validierung
Verteilte Validierungsverfahren führen für Shared-Disk zu einem höheren Kommunikationsaufwand als zentrale Ansätze, da eine Transaktion i.a. an allen Verarbeitungsrechnern zu validieren ist, um alle Konflikte erkennen zu können. Dies kann mit einem Token-Ring-Ansatz erreicht werden, bei dem Validierungsaufträge mit dem Token reihum an alle Rechner gestellt werden, ähnlich wie für Token-Ring-Sperrverfahren. Diese Sequentialisierung der Validierungen führt jedoch wieder zu langen Bearbeitungszeiten und ist nur für eine geringe Rechneranzahl ausgelegt. Eine Alternative besteht in einem Broadcast-Ansatz, mit dem die Validierung einer Transaktion gleichzeitig an allen Rechnern gestartet wird. Hierbei entsteht jedoch ein sehr hoher Kommunikationsaufwand. Eine Verbesserung wird möglich, wenn unter den Rechnern eine feste Aufteilung der Synchronisationsverantwortung vorgenommen wird, ähnlich wie beim Primary-Copy-Sperrverfahren. Denn in diesem Fall braucht eine Transaktion nur noch an denjenigen Rechnern zu validieren, welche für wenigstens eines der bearbeiteten Objekte die globale Synchronisationsverantwortung besitzt [Ra87].
Die verteilte Validierung wirft daneben ähnliche Probleme auf wie in Verteilten DBS (Kap. 8.3.3). Insbesondere empfiehlt sich zur Wahrung der globalen Serialisierbarkeit wieder, die Validierungen an allen Rechnern in der gleichen Reihenfolge zu bearbeiten. Für die Behandlung "unsicherer" Änderungen bestehen ebenso die gleichen Lösungsmöglichkeiten wie für Verteilte DBS (Kap. 8.3.3).