11.4 Standardisierungsansätze
11.4.5 ODBC und IDAPI
Um Client-Anwendungen - insbesondere auf PCs - den Zugriff auf mehrere heterogene DBVS zu ermöglichen, definierte die Fa. Microsoft das ODBC-Konzept (Open Database Connectivity) [Je93]. Es basiert auf dem SQL-CLI (Call Level Interface) der SQL Access Group. Über dieses API können somit PC-Anwendungen bzw. -Tools in einheitlicher Weise auf verschiedene SQL-Server zugreifen. Dabei erfolgt die Anpassung an das jeweilige Server-SQL durch spezielle ODBC-Treiber auf Client-Seite (Abb. 11-8). Diese Treiber entsprechen in der Funktionalität DB-Gateways und sind für die SQL-DBVS transparent. Allerdings erfolgt die Kommunikation zwischen Client und Server nicht über standardisierte Kommunikationsprotokolle wie RDA, so daß eine Abbildung der ODBC-Operationen an das jeweils vorliegende Netzwerk erforderlich wird. Durch die Dominanz von Microsoft im PC-Markt und der großen Anzahl von PC-Anwendungen ist in Zukunft mit einer großen Bedeutung von ODBC zu rechnen. Dies zeigt sich auch an der wachsenden Anzahl verfügbarer ODBC-Treiber. Andere Hersteller (Oracle, DEC etc.) bieten auch zunehmend Produkte auf Basis von SAG-Spezifikationen an, um den Zugriff auf Datenbanken anderer Hersteller zu unterstützen.
Abb. 11-8: Zugriff auf heterogene Datenbanken mit ODBC
Als Konkurrenzansatz zu ODBC definierten die Hersteller Borland, IBM, Novell und WordPerfect ein eigenes API namens IDAPI (Integrated Database Application Programming Interface). Dabei soll neben SQL auch ein standardisierter Zugriff auf satzorientierte DBS unterstützt werden (Navigational Call Level Interface).